Die erste Therapiesitzung ist immer etwas Besonderes – egal ob online oder offline. Eine gute Vorbereitung nimmt Nervosität, schafft einen hilfreichen Rahmen und ermöglicht es dir, die Zeit optimal zu nutzen. Hier erfährst du, was du brauchst und worauf du achten solltest.

Technische Voraussetzungen schaffen

Bevor du dir Gedanken über Inhalte machst, kläre die technischen Basics. Nichts ist frustrierender als eine Sitzung, die wegen technischer Probleme stockt.

Was du brauchst:

Technik-Check vor der ersten Sitzung:

Plane 15 Minuten vor deiner ersten Sitzung für einen technischen Test ein:

Technische Probleme während der Sitzung?

Trotz Vorbereitung kann die Technik streiken. Besprich vorab mit deinem Therapeuten einen Plan B: Gibt es eine Telefonnummer für den Notfall? Wie lange wartest du bei Verbindungsabbruch, bevor du dich neu einwählst? Diese Klarheit schafft Sicherheit.

Den richtigen Raum schaffen

Der physische Raum beeinflusst, wie gut du dich öffnen kannst. In der Praxis sorgt der Therapeut für den passenden Rahmen – bei Online-Therapie liegt das in deiner Hand.

Ideale Rahmenbedingungen:

Praktische Tipps:

Inhaltliche Vorbereitung: Was besprichst du?

Viele Menschen sind vor der ersten Sitzung nervös: Was sage ich? Wie fange ich an? Die gute Nachricht: Dein Therapeut wird dich durch das Gespräch führen. Trotzdem hilft es, sich vorher ein paar Gedanken zu machen.

Hilfreiche Vorbereitung:

Notiere dir Stichworte, wenn es hilft – aber erwarte nicht von dir, eine perfekte Präsentation abzuliefern. Therapie ist kein Bewerbungsgespräch. Stocken, Weinen, Nicht-die-richtigen-Worte-Finden – all das gehört dazu und ist völlig in Ordnung.

Die erste Sitzung: Was erwartet dich?

Jeder Therapeut gestaltet Erstgespräche etwas anders, aber es gibt typische Elemente:

Klassischer Ablauf:

Die erste Sitzung ist oft diagnostisch und organisatorisch geprägt. Es ist völlig normal, wenn du danach noch nicht das Gefühl hast, «richtig in der Therapie zu sein». Das kommt in den Folgesitzungen.

Es muss nicht beim ersten Therapeuten klappen

Wenn du nach der ersten Sitzung merkst, dass es nicht passt – sei es fachlich oder menschlich – ist das kein Scheitern. Therapeutische Beziehung ist entscheidend für den Erfolg. Es ist völlig legitim, danach weiter zu suchen. Die meisten Therapeuten haben dafür Verständnis.

Nach der ersten Sitzung

Nimm dir nach der Sitzung etwas Zeit. Eine Therapiesitzung kann emotional fordernd sein, auch wenn «nur» geredet wurde. Plane keine wichtigen Termine direkt danach.

Hilfreiche Reflexion:

Vertraue deinem Bauchgefühl, aber gib der Beziehung auch eine Chance. Manchmal braucht es zwei, drei Sitzungen, bis man sich wirklich einlässt.

Wenn Kinder im Haushalt sind

Therapie mit Kindern im Haus ist eine besondere Herausforderung, aber machbar:

Ressourcen und Unterstützung

Wenn du zwischen Sitzungen Unterstützung brauchst, gibt es Anlaufstellen. Besprich mit deinem Therapeuten, was in akuten Krisen gilt. Viele Therapeuten bieten keine 24/7-Erreichbarkeit – das ist normal und in Ordnung.

Für Notfälle ausserhalb der Sitzungen gibt es Krisentelefone und Notfallnummern. Die Dargebotene Hand (Tel. 143) ist rund um die Uhr erreichbar. Weitere Hilfsangebote findest du bei Pro Mente Sana.

Dein erster Schritt ist der wichtigste

Dass du hier bist und dich informierst, zeigt: Du nimmst deine psychische Gesundheit ernst. Die erste Sitzung mag aufregend sein, vielleicht auch etwas unangenehm – aber sie ist der Beginn eines Wegs, der sich lohnt. Mit der richtigen Vorbereitung schaffst du dir die besten Voraussetzungen dafür.

Sei nicht zu streng mit dir. Perfektion ist nicht das Ziel – Offenheit und Bereitschaft reichen völlig. Der Rest kommt mit der Zeit.